Exkurs: Fernsprechapparate (Telefone) für Ortsbatteriebetrieb (OB-Apparate)

Bei Fernsprechanlagen im OB-Betrieb ist jedes Telefon, bzw. jeder Fernsprechapparat mit einer eigenen Spannungsquelle, einer Ortsbatterie zur Speisung des Mikrofons ausgestattet. In den heute üblichen Telefonanlagen und Netzen erfolgt die Mikrofonspeisung zentral vom Netzknoten oder der Vermittlungseinrichtung. Der Ruf eines anderen Fernsprechteilnehmers erfolgt in OB-Anlagen mittels eines im OB-Apparat vorhandenen Generators, des Kurbelinduktors mit seitlich am Gerät angebrachter Handkurbel. Dieser Ruf kann eine zentrale Handvermittlung erreichen, über die dann mittels Schnüren die gewünschte Verbindung gesteckt wird oder, wie bei der LSE, mittels Rufzeichen den jeweiligen Teilnehmer. In dieser Version „bimmeln“ dann allerdings alle Apparate eines Netzes und nur der nach dem Rufzeichen gewünschte Teilnehmer sollte abheben.

 

Siemens Tischfernsprechapparat OB33, Foto Ralf Lampe, EREL Telefonsammlung

 

Stromlaufplan Hagenuk OB33, Quelle: K. Kabatt, Hilfsbuch für Entstörer, 2. Auflage 1957

 

OB-Anlagen und Netze finden auch heute noch als sogenannte Feldfernsprechanlagen im militärischen und Katastrophenschutzbereich, sowie gelegentlich als Streckenfernsprecher bei diversen Eisenbahnunternehmen Verwendung.

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