Geschichte der Kleinbahn
Lüneburg-Soltau GmbH
Die
Geschichte der "Kleinbahn Lüneburg-Soltau GmbH" ist eng mit jener der
"Kleinbahn Winsen-Evendorf-Hützel GmbH" verbunden. Erste Überlegungen
zur Verbindung der Heidestädte Lüneburg und Soltau wurden bereits im November
1894 angestellt. Am 22. Juli 1899 erklärte der preußische Minister für
öffentliche Arbeiten sein " ... Einverständnis zur Heranführung einer
mit Lokomotiven geführten schmalspurigen Verbindung an die Staatsbahnhöfe
Lüneburg und Soltau über Amelinghausen nach Maßgabe des preußischen
Kleinbahngesetzes vom 28. Juli 1892 ... ".
Die
nun einsetzenden Arbeiten zeigten indes die Kostspieligkeit einer solchen
Linienführung. Folglich suchte man nach einer günstigeren Trassierung durch das
Luhetal. Am 22. Dezember 1905 stellten die Kreise Lüneburg und Soltau beim
zuständigen Ministerium den Antrag zum Bau einer "Staatsbahn"
zwischen Lüneburg und Soltau und bezogen sich unter anderem auf die bereits
errichtete Strecke von Soltau nach Buchholz in der Nordheide. Auch die bessere
Anbindung der "Freien und Hansestadt Hamburg" wurde in die Waagschale
geworfen. Ferner wurde auf die angespannte Finanzlage der beteiligten Kreise
hingewiesen und die Befürchtung geäußert, dass eine private Kleinbahn derzeit
auch mit staatlichen Zuschüssen nicht zu erbauen sei. Das Ausbleiben einer
sofortigen Ablehnung rief nunmehr die "Kleinbahn Winsen-Evendorf-Hützel
GmbH" auf den Plan. Hier sah man in einer staatlichen Eisenbahn von
Lüneburg nach Soltau eine Konkurrenz zur eigenen Linie. Diese Einschätzung ist
zu verstehen, wenn man bedenkt, dass nach dem preußischen Kleinbahngesetz
deutliche Beschränkungen für einen durchgehenden Güterverkehr vorgesehen waren.
Am 5. Mai 1906 zeigte sich die KED Hannover dann auch skeptisch was den Bau
einer Staatsbahn anging. Man empfiehl den beteiligten Kreisen den Bau einer
Kleinbahn zu betreiben um nicht " ... durch den weiteren Ausbau der
Kleinbahn Winsen-Evendorf und durch die Aktivitäten des rührigen Kreisen Winsen
an der Luhe ... " ins Hintertreffen zu geraten. Der Oberpräsident der
Provinz Hannover unternahm dennoch einen weiteren Vorstoß beim Minister für
öffentliche Arbeiten in Berlin. Am 12. Februar 1907 kam dann aber aus Berlin
die wohlbegründete endgültige Ablehnung des Staatsbahnprojektes. Insbesondere
auf die eher lokalen Bedürfnisse einer solchen Nebenbahn wurde hingewiesen.
So
trat man in Lüneburg und Soltau doch dem Gedanken näher in eigener
Verantwortung eine Kleinbahn zu errichten - ohne zunächst eine Verbindung mit
der Kleinbahn Winsen-Evendorf ins Auge zu fassen. Auf die Notwendigkeit einer
solchen Verbindung wies der Minister für öffentliche Arbeiten am 27. März 1907
in einem Schreiben an den Oberpräsidenten der Provinz Hannover hin und stellte
klar, dass ohne diese Anbindung mit einem staatlichen Zuschuss nicht zu rechnen
sei.
Die
nun folgenden Verhandlungen der beteiligten Kreise brachten rasch den
gewünschten Erfolg. Die Kreise Lüneburg und Soltau sollten eine durchgehende
Linie von Lüneburg über Hützel nach Soltau errichten. Die Kleinbahn Winsen-Evendorf
wäre bis Hützel zu verlängern um so den Anschluss herzustellen. Über die
voraussichtliche Finanzierbarkeit berichtete der Kreisausschuss dem
Oberpräsidenten bereits am 9. Oktober 1909.
Über
die Linienführung bestand bald Einvernehmen, so dass nur noch die Einführung
der Strecke in das Lüneburger Stadtgebiet und die Lage des Bahnhofes strittig
waren. (Ähnliche Probleme galt es ja auch schon in Celle und Wittingen in den
Griff zu bekommen!) Zwar hatte die KED Hannover bereits die Abtretung von Bahngelände
in Aussicht gestellt, doch nun erhob man in Berlin plötzlich Einwände gegen die
geplante Linienführung. Nachdem auch diese Einwendungen aus dem Weg geräumt
waren konnte am 15. Februar 1911 die "Kleinbahn Lüneburg-Soltau GmbH"
gegründet werden. Mit den Bauarbeiten wurde auch sogleich begonnen.
Schwierigkeiten beim Bau des Endbahnhofes wurden durch die Verlegung der
Ilmenau und des Lösegrabens aus dem Weg geräumt. Am 14. Juni 1913 konnte
endlich der reguläre Betrieb aufgenommen werden.
Die
"Kleinbahn Lüneburg-Soltau GmbH" wurde am 31. Dezember 1943 mit der
"Kleinbahn Soltau-Neuenkirchen GmbH" zur "Lüneburg-Soltauer
Eisenbahn GmbH" verschmolzen. Am 8. Juni 1944 fusionierte man mit der
"Celler Eisenbahnen AG" zur OHE.
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